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100 Tage Hartz IV im Landkreis Peine
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- Geschrieben von Schinderhannes
- Hauptkategorie: Historische Beiträge
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Unmenschliche Bedingungen bei der Erstkontaktstelle sind nur das äußerliche Merkmal dafür. Menschen, die 6 Stunden und länger auf die Entgegenname ihrer Anträge warten müssen. Keine Gelegenheiten sich zu setzen. Offene Türen zerstören jedwede Intimsphäre bei der Beratung, missmutig gelaunte Mitarbeiter behandeln die Antragsteller eher als lästige Störenfriede und nicht funktionierende Software sind an der Tagesordnung.
Wir haben im Rahmen unserer Tätigkeit, den Erwerbslosen zu helfen und auf die Ämter zu begleiten, noch nie so viele Menschen unkontrolliert und hemmungslos weinen gesehen.
So ganz nebenbei sind bereits eingereichte Anträge nicht mehr auffindbar und Familien mit Kleinkindern warten wochenlang auf das Geld. Anträge werden nicht bearbeitet, weil angeblich die Unterlagen nicht vollständig sind.
Man wird aufgefordert, die Wohnungen zu verlassen, weil sie angeblich 5 qm zu groß sind oder die Nebenkosten nicht ins Berechnungsschema passen. Das geht sogar soweit, dass man diesen Landkreis nicht mehr verlassen darf, um sich anderswo möglicherweise eine neue Existenz aufzubauen.
Nach dem Gesetz sollten pro Fallmanager 75 Personen betreut werden. Aber die drei Arbeitsberater bei der BBG betreuen allein schon 120 und mehr Arbeitslose pro Berater. Und jetzt die Panne mit der Krankenkassenmeldung.
Wir fragen uns, wo soll das noch hinführen und wir fragen uns wer trägt die Schuld an diesen Zuständen. Es sind bestimmt nicht die Mitarbeiter des Landkreises, obwohl sie durch Überarbeitung manchmal übellaunig sind, es ist einfach ein handwerklich schlecht gemachtes Gesetz, das seinen Ursprung in Berlin hat. Hartz IV ist jetzt da und 5,176 Mio. Arbeitslose( und sind noch nicht mal alle erfasst) und es wird von der Wirtschaft weiter gefordert, mehr im Sozialbereich einzusparen, aber die versprochenen Arbeitsplätze sind immer noch nicht da.
Hartz IV dient ihnen nur, um Lohndumping durch die Mini- und 1EUR-Jobs zu betreiben.
Das alles sind Zustände, die nicht hingenommen werden dürfen, denn sie werden sich auch bei der zweiten großen Welle wieder einstellen.