Bundesweites Treffen der Sozialprotestler in Peine / Aufruf von Mathias Schwang gegen „Sozialraub“
Peine (12.05.2007) Viele Vertreter aus unterschiedlichen Bundesländern und Protestbewegungen versammelten sich in Peine zum 18. bundesweiten Treffen des Aktionsbündnisses Sozialproteste.
In ungezwungener Atmosphäre besprachen die Teilnehmer ihr weiteres Vorgehen in den Sozialprotest-Bereichen. Herausgearbeitet haben die Frauen und Männer, dass für alle Gruppen die Mobilisierung der Bürger im Vordergrund stehen muss. Die Schwierigkeiten, Leute dauerhaft für eine Sache zu aktivieren, betreffe alle Gruppen und Interessengemeinschaften. Vielen, die derzeit ehrenamtlich verschiedene Projekte und Kampagnen, wie die gegen die Kinderarmut in Deutschland betreuen, gehe die Puste aus, ob der ständigen alleinigen Arbeitsbelastung und der gleichgültigen Haltung der einzelnen Betroffenen. „Mir steht die Wut manchmal bis zum Hals. Solange, wie die einzelnen Betroffenen ein Problem haben, kommen sie zu uns. Wir helfen ihnen. Ist das Problem gelöst, haben sie keinerlei Ambitionen mehr, bei uns mitzuhelfen. Selbst Flyer verteilen ist dann zu viel“, teilte eine Ascherslebenerin ihre Erfahrungen mit. Andere stimmten ihr zu. Die Solidarität unter den Betroffenen selbst, und die Solidarität in der deutschen Bevölkerung sei, sofern überhaupt noch vorhanden, sehr schwach. Es nütze nicht viel, sich über das weitere Vorgehen in bestimmten Fällen, wie die Beseitigung der Kinderarmut oder den Kampf für Mindestlöhne zu verständigen, wenn die Menschen, die es betrifft eine gleichgültige Haltung dazu einnehmen.
Die Moderation des Treffens, Pia Witte, hatte manchmal Mühe, die erhitzten Gemüter durch eine strenge Einhaltung der Rednerordnung wieder zu beruhigen. Sachthemen, wie der Marsch zum G8-Gipfel oder die Schritte zum Ausbau des Sozialberatungsnetzes sollten schließlich auch behandelt werden.
Die Vertreter der Initiativen machten sich dabei auch gegenseitig Mut, Dinge immer wieder anzupacken.
„Wir haben noch viel zu tun und zu besprechen, bis unter anderem Hartz IV und der soziale Raub in Deutschland kein Thema mehr sind.“, rief Mathias Schwang, Vorsitzender der Peiner Erwerbsloseninitiative, die das Treffen organisierte, zur Zusammenarbeit auf.
Quelle: PAZ 16.Mai 2007
Wöchentliche Treffen
Wir treffen uns jeden Dienstag ab 18 Uhr bei KISS in der Bodenstedtstr. 11!